FAQ’s Offene Arbeit

Machen die Kinder da, was sie wollen?

In unserer Kita gibt es klare Strukturen, die wir gemeinsam als Team erarbeitet haben. Ein strukturierter Tages- und Wochenplan, bei dem Kinder und Erwachsene Regemäßigkeit, Rituale und Verlässlichkeit erleben, sorgt für Orientierung und Sicherheit.

In unserem bei Bedarf veränderbaren Tagesablauf bilden das Frühstück von 8.00-9.00 Uhr , Mittag von 11.00 – 12.30 Uhr und Vesper von 14.00 -15.00 Uhr sowie die Schlaf- und Ruhezeit von 11.30 – 14.00 Uhr feste Tagesordnungspunkte. Die Zeiträume dazwischen verbringen die Kinder in der Freispielzeit in den vielseitigen Funktionsräumen und/ oder im Garten der Kita. In den jeweiligen Räumen oder Bereichen ist immer ein/e PädagogIn für die Kinder da. Daneben gibt es die Möglichkeit, dass sich die Kinder in vielfältig wechselnde Angebote einwählen und daran teilnehmen können. Einmal wöchentlich findet die sich an der Lebenswelt der Kinder orientierende Projektzeit statt. Die offene Arbeit ist womöglich die beste Lösung, gemeinsam einen Weg zu gehen, um die veränderten Lebensumstände und Verhaltensweisen der Kinder adäquat aufzugreifen. Mit dem offenen Konzept haben Kinder die Möglichkeit, sich selbst zu organisieren, eigene Vorstellungen zu realisieren und zu entscheiden: „Was möchte ich heute machen, mit wem möchte ich spielen, was sagt mir mein Gefühl, wie geht es mir?“ Durch ständige Beobachtungen wägen die PädagogInnen ab, wann das Kind selbst entscheiden kann und wann es Unterstützung braucht.

Herrschen da nicht Chaos und Überforderung?

Unser offenes Konzept zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es die Kinder die Möglichkeit haben mit anderen Kindern in kleineren Gruppen zu lernen und zu spielen. Dadurch wird das soziale Miteinander unterstützt und die Selbstständigkeit gefördert. Unsere Einrichtung ist in Bereiche und Funktionen unterteilt, denen die pädagogischen Fachkräfte als jeweilige ExpertInnen zugeordnet sind. Die Kinder des Bereichs der über 3-Jährigen haben freien Zugang zu allen pädagogischen Räumen unserer Kita und können eigenständig und selbstverantwortlich wählen, was sie für ihre Entwicklung brauchen. Unser Raum- und Materialangebot ermöglicht den Kindern, ihre Fähigkeiten zu entdecken und aus ihren eigenen Erfahrungen zu lernen. Die unter 3-jährigen Kinder haben einen eigenen geschützten Bereich.

Gibt es da überhaupt Regeln?

Ja, auch bei uns gibt es Regeln und Rahmenbedingungen. Das Konzept der offenen Arbeit erfordert eine gut organisierte und transparente Struktur. Die PädagogInnen geben den Kindern einen Rahmen, in dem sie sich frei – je nach Entwicklungsstand bewegen können. So erfahren Abenteuerlust, Entdeckungsfreude und Ideenreichtum der Kinder genug Raum und Zeit. Mit einem flexiblen Wochenplan, der den Kindern die Teilnahme an vielseitigen Angeboten ermöglicht, erfahren sie in einer bestimmten Atmosphäre Entscheidungsfreiheit, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung.

Kennen die Erzieher überhaupt mein Kind?

Das gegenseitige Kennenlernen findet bereits während des Eingewöhnungsprozesses, bei dem sich alle Beteiligten ausreichend Zeit geben durch tägliche Begrüßung, während Essenssituationen, in der Freispielzeit und während das Kind im Raum der/ des BezugserzieherIn ist, statt. Das Kind gewinnt allmählich an Sicherheit und baut Vertrauen zu den PädagogInnen auf. Dabei ist nicht die Häufigkeit der Begegnung entscheidend, sondern wie der oder die BezugserzieherIn Kontakt zum Kind aufnimmt und mit dem Kind in Beziehung geht. Der Vorteil beim offenen Konzept ist, dass das Kind nicht an eine/n PädagogIn gebunden ist, sondern Beziehungen frei gewählt werden können. Die Beobachtungen des Kindes durch mehrere PädagogInnen, ermöglichen einen vielfältigen Blick auf die Entwicklung und Lernschritte des Kindes. Dies bringt verschiedene Sichtweisen, denn was ein/ eine PädagogIn wahrnimmt, betrachtet der/ die andere PädagogIn eventuell verschieden. Diese unterschiedlichen Wahrnehmungen werden im Team besprochen.